Bernold Ballweg wurde an der Auerberg-Werkrealschule in den Ruhestand verabschiedet
Bernold Ballweg, der seit 1977 und somit 35 Jahre lang an dieser Schule als Lehrer tätig war, bekam aus den Händen des Schulleiters der Auerberg-Werkrealschule, Rektor Wolfgang Kögel in Anwesenheit von Schulamtsdirektor Peter Frey, die Urkunde über seine Versetzung in den Ruhestand.
Kögel sagte bei der Vorstellung der Vita, nach Abitur, Wehrdienst und dem Studium an der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg mit den Fächern katholische Theologie, Musik und Soziologie folgte 1973 die Einstellung Ballwegs in den Schuldienst an der Grund- und Hauptschule Giengen-Burgberg. In dieser Zeit arbeitete er auch in der Lehrplankommission katholische Religionslehre zur Ausarbeitung des sogenannten "Zielfelder-Katalogs" mit.
1977 wurde Bernold Ballweg dann an die Hauptschule Walldürn versetzt. Mehrere Jahre war er SMV-Vertrauenslehrer, absolvierte eine Ausbildung zum Berater für Rauschmittelprobleme und für Verkehrserziehung und Verkehrssicherheit, fungierte als Multiplikator für das "Erweiterte Bildungsangebot und absolvierte von 1981 bis 1983 erfolgreich die Ausbildung zum Leiter von Kinderchören an der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in Trossingen.
Ferner kamen für Ballweg im Laufe der Jahre noch neue Aufgaben wie die Mitarbeit bei der Erstellung der Abschlussprüfung im Fach Musik im Auftrag des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport, die Veröffentlichung einer Ergebnissammlung zur Gestaltung von Musikräumen, wovon die Hauptschule Walldürn besonders profitierte, deren Musiksaal von ihm geplant, gestaltet und kontinuierlich eingerichtet wurde, oder die Funktion als Regionalbetreuer für Schulmusik an Hauptschulen im Bereich des staatlichen Schulamtes Mosbach und Mannheim hinzu. In dieser Zeit leitete er mehrere Fortbildungsveranstaltungen für Musiklehrer. Über 20 Jahre lang fungierte er als Gutachter für die Zulassung von Schulbüchern für das Fach Musik im Auftrag des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport.
1977 erfolgte auf seine Initiative hin die Gründung eines Schulchores, der elf Jahre lang als gemeinsamer Chor von Haupt- und Realschule und in Kooperation mit dem MGV 1860 "Frohsinn" Walldürn geführt wurde. Das war die Zeit der zahlreichen Auftritte bei Weihnachtsmärkten, Ausstellungen, Seniorennachmittagen und Vereinskonzerten. Selbst zwei Gottesdienste am „Weißen Sonntag“ wurden von dem Chor gesanglich und instrumental gestaltet.
Unvergesslich die aufwändig gestalteten Musicalaufführungen in Walldürn, Buchen, Mosbach, Waiblingen und bei der Bildungsmesse DIDACTA auf dem Stuttgarter Killesberg wie „Cowboy- Kantate“, die „Zirkus- Kantate“, „Florian auf der Wolke“, „Hallo Schule, mir geht‘s gut“, später zum Schuljubiläum eine neu arrangierte „Zirkusshow“, schließlich „Piraten auf Tour“ und zuletzt „Tuishi pamoja- eine Freundschaft in der Savanne“.
Zahlreiche Chorfreizeiten, die überwiegend in Baerenthal/Frankreich durchgeführt wurden, ergänzten das intensive Chorleben.
1985 wurde der Schulchor Mitglied beim Badischen Chorverband und 2010 als erster Schulchor für 25-jährige Zugehörigkeit durch den Badischen Chorverband und die deutsche Chorjugend im DCV ausgezeichnet. Höhepunkt des Musicalschaffens von Bernold Ballweg war 1994 "Tabaluga - oder die Reise zur Vernunft", ein musikalisches Geschenk zur 1200-Jahr-Feier der Stadt Walldürn. Einmalig in Baden-Württemberg ist auch die von Bernold Ballweg ins Leben gerufene Orff-Rock-AG, die Oldies auf den Orff- Instrumenten der Schule musiziert und erfolgreiche Auftritte hinter sich brachte.
Schließlich unterrichtete Ballweg an der Schule noch in vielen weiteren als seinen ursprünglichen Studienfächern, zuletzt in Mathematik sowie in Welt-Zeit-Gesellschaft, und in den 35 Jahren nahezu alle Klassen in Musik.
Schulleitung, Lehrerkollegium, Elternbeirat, Eltern und Förderverein wüssten sehr wohl, was Bernold Ballweg in den zurückliegenden 35 Jahren seines segensreichen Wirkens und Schaffens alles für die Schule und die ihr anvertrauten Schülerinnen und Schüler getan habe, sagte Kögel. Und welche Bedeutung und welche Wirkung nach innen und auch nach außen diese Arbeit für die Schule habe und welche Lücke sein Ausscheiden aus dem Schuldienst hinterlassen werde. Für dieses großartige Engagement und sehr erfolgreiche schulische Lebenswerk bis zum letzten Arbeitstag, gelte es Bernold Ballweg Dank und Anerkennung auszusprechen.
Schulamtsdirektor Peter Frey vom Staatlichen Schulamt Mannheim bestätigte Bernold Ballweg, die Schule in den zurückliegenden 35 Jahren im musischen Bereich im Wesentlichen geprägt und in diesem Bereich sehr viel bewegt zu haben. In vorbildlicher und beispielhafter Weise habe er es verstanden, Kinder für die Musik, für den Gesang und für das Musizieren mit Instrumenten zu begeistern.
Dieses sehr erfolgreiche segensreiche musische Wirken habe sehr wesentlich zum guten Ruf dieser Schule beitragen.
© B. Stiegelmeier
Im Anschluss an die Feier zum 40-jährigen Jubiläum der Auerberg- Werkrealschule, die vom Schulchor und der Band hervorragend gestaltet wurde, verabschiedeten sich die Mitwirkenden von ihrem Leiter. Jennifer Benner trug ein hurmorvolles Gedicht über den "Ruhestand" vor und überreichte Bernold Ballweg zusammen mit Johanna Hollerbach liebevolle Erinnerungsgeschenke.