Forschen mit dem Ökomobil
Es ist ganz leise im Wald. Mucksmäuschenstill. Gespannt lauschen die Fünftklässler der Auerberg-Werkrealschule auf ein Tier, das seinen eigenen Namen ruft. Äste knacken. Blätter rascheln. In der Ferne fährt ein Zug vorbei. Dann, plötzlich, hören sie es zwitschern: „Zilpzalp“. Und noch einmal „Zilpzalp“. Sehen können sie den Zilpzalp nicht. Aber Herr Dr. Baumgärtner zeigt ihnen im Ökomobil ein Foto von dem kleinen Vogel.
Das Ökomobil ist ein rollendes Labor, mit dem Schülerinnen und Schüler einen Tag lang den Wald erforschen können. Zu ungefähr 120 Klassen fährt es im Jahr. Am 17.4. ist für die Klassen 5a und 5b der Auerberg-Werkrealschule von Karlsruhe nach Walldürn gereist. Das ging recht lange, erzählen Katja und Josef vom Ökomobil-Team beim gemeinsamen Picknick, denn der kleine LKW darf nicht schneller als 80 km/h fahren. Damit auf der Fahrt nichts kaputt geht, sind die weit über 100 Geräte wie Binokulare und Ferngläser sicher im Ökomobil verstaut. Die Fünftklässler probieren an diesem Tag einige davon aus. Vorher geht es aber in den Wald. Dort bekommen die Kinder eine Augenmaske aufgesetzt und werden blind ein Stück weit geführt. Das ist ganz schön spannend. Der Waldboden fühlt sich nämlich auf einmal viel hubbeliger und steiler an als sonst. Alle sind begeistert. Dann kriegen die Schülerinnen und Schüler eine schwierige Aufgabe gestellt: Sie sollen einen bestimmten Baum suchen und seinen Namen herausfinden. Mit den Früchten und Ästen bewaffnet ziehen sie los. Lärche, Kiefer, Tanne, Fichte und Buche erkennen sie auf ihrem Streifzug. Aber was ist das bloß für ein Baum mit den haarigen Zapfen und den Nadeln, die nach Zitrone duften? Spätestens jetzt ist die Forscherneugier geweckt. Mit Bechergläsern fangen die Fünftklässler im Wald vorsichtig kleine Tiere ein und schauen sich diese im Ökomobil unter dem Binokular an. Tausendfüßler, Erdläufer und Wolfsspinnen können sie gemeinsam bestimmen – Wahnsinn, was alles auf dem Waldboden lebt! Die interessantesten Tiere werden im Großformat über den Beamer betrachtet. Als Ökomobil-Chef Herr Dr. Baumgärtner danach sagt, dass die Schülerinnen und Schüler jetzt nach Hause müssen, können sie es gar nicht glauben. So schnell sind drei Stunden vergangen! Zum Abschied gibt es ein Waldposter, ein Klassenfoto und eine CD mit Bildern geschenkt. Ob die Kinder den Zilpzalp-Ruf bei ihrem nächsten Waldspaziergang wiedererkennen? Na klar! Die Klassen 5a und 5b danken dem Ökomobil-Team für die vielen Erinnerungen an einen tollen Forschertag!