Viertklässler durften an den weiterführenden Schulen „schnuppern“
Welche Schulart entspricht den Fähigkeiten, Fertigkeiten und Neigungen meines Kindes am besten? An welcher konkreten Schule wird sich mein Kind in den nächsten fünf bis sechs Jahren wohlfühlen? Fragen, die derzeit die Eltern der Viertklässler beschäftigen und manchmal sogar umtreiben. Eine wichtige Hilfe für eine fundierte und abwägende Entscheidung bietet deshalb der Schnuppertag der Walldürner Schulen, den die Konrad-von-Dürn-Realschuie und die Auerberg-Werkrealschule Walldürn wieder gemeinsam durchführten.
Schwungvoll hießen die beiden fünften Klassen der Realschule die Gäste mit dem afrikanischen Begrüßungslied „Funga Alafia“ willkommen: Unter der Leitung von Realschullehrerin Christina Bundschuh brachten sie gesanglich und mit Trommeln und Rhythmusinstrumenten die Botschaft „Ich freue mich: ich grüße dich mit Kopf, Worten und Herzen“ zum Ausdruck. Und auch die beiden Schulleiter Wolfgang Kögel und Patrick Schmid freuten sich, so viele gespannte Viertklässler mit Eltern willkommen heißen zu können.
Während die Grundschüler, betreut durch engagierte Neuntklässler, die Schulhäuser, Fachräume und einzelne Fächer in einem Stationenlauf kennenlernen konnten, stand für die Eltern die Information über die beiden Schulen und ihr jeweiliges Anforderungsprofil im Vordergrund. Die HauptfachlehrerInnen Elvira Monsch (Werkrealschule), Christin Malluck, Dorothea Stätzler und Martin Heß (Realschule) stellten deutlich die unterschiedlichen Anforderungen, aber auch Unterstützungsmöglichkeiten der beiden Schultypen einander gegenüber.
Deutlich machten die Lehrkräfte und Schulleiter, dass es beiden Schulen natürlich darum gehe, die ihnen anvertrauten Kinder „zu fordern und zu fördern“, wobei der Fokus naturgemäß ein anderer sei: Mit vielen Unterstützungsmöglichkeiten wie bspw. Hausaufgabenbetreuung liegt der Fokus der Werkrealschule auf dem Fördern, die Schülereinstellung „Ich will lernen“ stellt hier das Ziel der Bemühungen dar, während die Realschule den Schwerpunkt auf dem Fordern hat und den Willen zum Lernen beim Schüler voraussetzt. Den Rektoren war wichtig zu unterstreichen, dass die Verantwortung für die Schulentscheidung bei den Eltern liege, dass sie sich dabei am aktuellen Entwicklungsstand des Kindes und an der bewährten Empfehlung der Grundschulkollegen orientieren sollten und dass den Kindern in jedem Fall in Zukunft alle Wege offen stünden.
Während die Eltern anschließend noch Gelegenheit hatten, das persönliche Gespräch mit den Schulleitern bzw. Lehrern zu suchen oder sich mit anderen Eltern im „Café“ der fünften Klassen auszutauschen, waren die Grundschüler auf einer abwechslungsreichen Entdeckungstour durch die Schulhäuser unterwegs: Durch Sägen, Schleifen und Leimen erstellten sie in Technik bei Matthias Müller kleine, würfelförmige Ballfanggeräte aus Holz. Produktiv ging es bei Ute Pföhler in Technischem Werken weiter, wo sie begeistert Deko-Herzen marmorierten sowie bunte Faschingskrawatten bastelten. In Physik bei Jenny Eckel durften die Kinder einfache Versuche zu Licht/Optik und Elektrizität machen und detektivisch ermittelten die Kinder in Chemie bei Daniela Gremminger und Thomas Bartwicki mittels der Technik der Farbchromatographie eine gefälschte Unterschrift. Während die Viertklässler mit Alev Bozdemir und Regina Eck durch Rätsel und Mini-Rollenspiel in die Welt der Märchen eintauchen konnten, präsentierten ihnen die Sechst- und Siebtklässler kleine Rollenspiele zu Alltagssituationen auf Französisch. So motiviert, lernten sie bei Daniela Binnig einfache französische Vokabeln, die mit einem Vokabel-Bingo gleich angewandt wurden. Kreativ und praktisch ging es auch im Fach AES weiter: Die Viertklässler formten und verzierten in der Küche bei Christina Bundschuh und Sybille Hofer-Hasenstab essbare Häschen aus Quark-Öl-Teig.
An vielen Stationen unterstützten Schüler der jeweiligen Schule ihre Lehrer, so dass die Grundschüler nicht nur ungezwungen alle Fragen loswerden, sondern auch spüren konnten, wie wohl sich diese an der Auerberg-Werkrealschule und an der Konrad-von-Dürn-Realschule fühlen. Entsprechend galt der Dank der beiden Schulleiter den beteiligten Kollegen, den engagierten Schülern und den Eltern, die mit ihrer Cafeteria zum ungezwungenen Verweilen und Begegnen einluden.